default Jodquelle Sulzbrunn Seit urdenklichen Zeiten tritt das „salzhaltige" Wasser auf natürliche Weise aus den Hangschichten hervor. Die morastige Salzlache wurde von den Wildtieren benutzt und daraufhin auch von den Menschen entdeckt. In der Kaiserurkunde aus dem Jahr 1059 über die Wildbanngrenze wurde der Berg mit dem „salzigem“ Wasser Sulzeberch bezeichnet und als Grenzlinie festgeschrieben.

Fundgegenstände aus der Illyer- und Römerzeit sowie aus dem Hochmittelalter beweisen die zumindestens zeitenweise Nutzung des Jodwassers über lange Zeiträume hinweg. Es dürfe sich um die ältesten Heilquellen im Allgäu handeln.

{fett}1837{fettende} wurde ein Gastwirt aus dem benachbarten Oberzollhaus nach dem dreimonatigen Trinken des „Kemptener Waldwassers“ – die Bezeichnung Jodbad Sulzbrunn gab es noch nicht – von einem mächtigen Kropf vollkommen geheilt. Diese Heilung ließ auf jodhaltiges Wasser schließen und die ersten chemischen Analysen bestätigen {fett}1838{fettende} diese Vermutung. Im gleichen Jahr ließ der Kemptener Bezirksarzt Dr. Karrer die Quellen neu fassen, die Hauptquelle erhielt den Namen Römerquelle.

{fett}1840{fettende} wurde das Jodwasser in Flaschen abgefüllt und in den Handel gebracht.

{fett}1854{fettende} wurde die erste Badeanstalt gebaut.

{fett}1856{fettende} Erweiterung der Badeanstalt zur Kuranstalt durch Hofrat Dr. Schott.

{fett}1857{fettende} bezeichnet Justus von Liebig das Sulzbrunner Mineralwasser als das merkwürdigste von Europa, da es wegen nur geringer Spuren von Brom zu den reinsten Jodwassern Europas gerechnet werden kann.

{fett}1872{fettende} Bau eines Patientenhauses und Kurpark

{fett}1895{fettende} Bau des Bahnhofes Jodbad Sulzbrunn, ausschließlich für die Kurgäste des Jodbades. Der Bahnhof hat die Bezeichnung bis heute erhalten.
Mit einer Höhenlage von 875 m galt es als das höchstgelegene Jodbad Deutschlands. Heilanzeigen bei Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Entzündungen, Haut- und Stoffwechselerkrankungen.

{fett}1923{fettende} Bei neuen Quellfassungen werden alte Stollenbauten des Hochmittelalters entdeckt, noch ältere Stollen können vermutet werden und warten auf ihre Erforschung.

Das Jodbad Sulzbrunn wurde von der Jodquellen A.G. Bad Tölz erworben, modernisiert und weiterbetrieben. Mit dem zweiten Weltkrieg kam der Kurbetrieb für immer zum Erliegen.
Die ehemalige Kuranstalt mit dem Badehaus, Liegehalle, Verwaltungsgebäude, Römerhaus, Haus Lug ins Land und Liebighaus wurde Internierungslager, Lungenheilstätte und Altenheim.
Der Diakonieverband Hensholtshöhe in Gunzenhausen erwarb den gesamten Komplex für ein Bibel- und Erholungsheim und für eine Trinkerheilstätte. Nach dem Neubau des Bibel- und Erholungsheimes im benachbarten Moosbach – Winkel ist es heute ein Fachkrankenhaus für Suchtkrankheiten.
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