text2bild Burgstall Oberminderdorf Der gut sichtbare Burgplatz wird von zwei im rechten Winkel steil zur Sulzberger Ach abfallenden Tobelböschungen begrenzt. Nur an der östlichen und südlichen Seite musste durch tiefe Eingrabungen die Burgstelle geschützt werden. Auf dem Burgplatz befand sich ein mächtiger Wohnturm, der über eine doppelte Zugbrücke über den tiefen, Wassergefüllten Burggraben erreicht werden konnte.

Die ersten Burgherren besaßen den Meierhof in Unterminderdorf, dem kleineren und jüngeren Dorf zum Pfarrdorf Sulzberg. 1237 bezeugt Heinrich von Minderdorf gemeinsam mit seinem Verwandten Hermann der Schenk von Sulzberg einen Vertrag mit dem Augsburger Bischof. 1346 erwarb Johann von Minderdorf von Konrad von Sulzberg die Burg Oberminderdorf. 1583 wird der Besitzer von „Schloß“ Oberminderdorf Dietrich von Horben zu Ringenberg vom Kemptener Fürstabt von sämtlichen Steuern und Abgaben befreit. 1651 erwirbt der fürststiftische Pfleger von Sulzberg und Wolkenberg Johann Eucharius Renner von Allmendingen das Schloß. Durch Verkauf und Erbfolge wird Graf Franz Anton Josef Fugger von Kirchberg und Weissenhorn Schlossherr. Sein Sohn Graf Johann Nepomuk Fugger verkaufte 1762 das Schloß an den Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein.

Mit der Säkularisation wurde 1803 das Königreich Bayern Besitzer des Schlosses Oberminderdorf, das dem Verfall preisgegeben und zum Abbruch verkauft wurde. Mit den Steinen des ehemaligen Schlosses Oberminderdorf wurde 1820 das Schulbenefizium in Sulzberg, heute die Gemeindebücherei, erbaut.

Im Gemeindegebiet Sulzberg befinden sich weitere Burgställe wie z.B. "Wachsenegg", "Am Weißenbach" und Burzatbachtel".