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divider Burgruine Sulzberg - Burgruine aus dem 12. Jahrhundert
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default Sulzberg wurde bereits Mitte des 11. Jahrhunderts als Grenze des "Bischöflich-Augsburgischen-Wildbanns" genannt. Ein gutes Jahrhundert später, im Jahre 1176, wurde das Geschlecht der "Ritter von Sulciberg" erstmals urkundlich erwähnt. Diese hausten auf der bereits aus dieser Zeit stammenden Burg Sulzberg. Nach dem Tode des Burgherren Konrad im Jahre 1355 gab es keinen Stammhalter mehr und so trat Marquard von Schellenberg, Ehegatte einer Tochter Konrads, die Nachfolge an. Ein Nachkomme baute die Burg zum Schloß um und nannte es "Sigmundsruh". 1526 wurde "Schloß und Dorf Sulzberg" an den Fürstabt von Kempten verkauft. Bewohnt wurde die Burg fortan von Vögten, einfachen Beamten, vom Fürstabt auf Zeit eingestellt.
Im Jahre 1648, nach dem Dreißigjährigen Krieg, verließen die letzten Bewohner das Schloß, es wurde "aufgelassen" und damit dem Verfall preisgegeben. Dennoch ist bis heute viel erhalten: z.B. der Palas, ein romanischer Wohnturm; der Bergfried, Wachturm und Vorratsspeicher, oder die Kemenate, einer der beheizbaren Wohn- und Arbeitsbereiche.
In jüngster Vergangenheit wurde die Burgruine in beispielhafter Eigeninitiative restauriert. Während den Sanierungsarbeiten fanden auch verschiedenste Grabungen statt, welche Einblick in die Vergangenheit der Ritter gaben.
Im Bergfried, dem großen Burgturm ist seither ein Burgmuseum eingerichtet. In diesem finden während den Sommermonaten Führungen statt und so wird der breiten Öffentlichkeit das Leben im Mittelalter anschaulich dargestellt. Die Aussichtsterrasse auf dem Bergfried bietet einen herrlichen Ausblick über das nördliche Oberallgäu.
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divider Ruine Langenegg (13. Jh.) in Martinszell
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default Die Burg Langenegg, in einer romantischen Flußschleife am Steilufer der Iller gelegen, hat eine wechselvolle und abenteuerliche Geschichte. Vor etwa 750 Jahren, ca. 1250, wurde der mächtige Wohnturm aus urtümlich anmutenden Nagelfluhbrocken erbaut. Drei Ritterfamilien diente die Burg im Laufe der Zeit als Stammsitz und Herrschaftsmittelpunkt. Nach dem der letzte Herr von Langenegg 1647 im fernen Madrid, wo er in kaiserlichen Diensten stand, gestorben war, fiel die Burg zurück an den Lehensherrn, den Fürstabt von Kempten. Im 18. Jahrhundert wurde die ehemalige Adelsburg zum stiftskemptischen Zucht- und Armenhaus umgebaut. Dort nahm 1775 ein überregional bekannt gewordener Prozess seinen Ausgang: Die als Landsteicherin inhaftierte Maria Anna Schwegelin wurde nach einem Streit von einer Mitinsassin als Hexe denunziert.
In Kempten vor dem Gericht des Fürststifts wurde ihr der Prozess gemacht, der mit einem Todesurteil endete. Dieses Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt: Die "letzte Hexe Deutschlands" starb 1781 im Kemptener Gefängnis. Von den Gebäuden der ehemals großen Burganlage Langenegg blieb nur die Ruine des Wohnturms erhalten, der vor einigen Jahren in seinem Bestand baulich gesichert wurde. Er ist nun als Zeuge aus dem Mittelalter ein beliebtes Ausflugsziel im Oberallgäu. right